Smarte Zonen für Lieferfahrzeuge
Mit dem Projekt „SmaLa“ untersucht die Stadt Hamburg, wie sich urbane Lieferverkehre flüssiger und sauberer gestalten lassen.
Das ehemalige Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnete das Projekt bereits mit dem Innovationspreis aus: Mit „SmaLa“ (Smarte Liefer- und Ladezonen) hat die Stadt Hamburg ein virtuelles Buchungssystem für Ladezonen entwickelt, um die Zahl der in zweiter Reihe parkenden Zustellfahrzeuge zu reduzieren, langwierige Suchmanöver zu vermeiden und den CO2-Ausstoß zu senken. „Smarte Liefer- und Ladezonen sind ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, den zunehmenden Lieferverkehr umweltverträglicher zu gestalten“, unterstreicht Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof. Hamburg sei hier bundesweit Vorreiter.
Der Testbetrieb soll klären, inwiefern sich der Verkehrsfluss über das „SmaLa“-Buchungssystem optimieren lässt. Auf dieser Basis geht es dann darum, eine Änderung für die Straßenverkehrsordnung (StVO) zu erarbeiten. Denn diese sieht es bisher nicht vor, öffentlichen Parkraum zu reservieren. Hamburg erteilte daher eine Ausnahmegenehmigung, um die ersten „SmaLa“-Zonen zu realisieren.
Die ersten vier Modell-Ladezonen mit acht Stellplätzen gingen zum ITS-Weltkongress im Oktober 2021 in Betrieb. Spediteure, Kurier- und Paketdienstleister können die Liefer- und Ladezonen unkompliziert per App reservieren und ohne langwieriges Suchen anfahren. Digitale Schilder zeigen an den vier smarten Ladezonen an, welche Lieferfahrzeuge den Platz gebucht haben – für alle anderen Fahrzeuge gilt dort ein absolutes Halteverbot. Ergänzend werden die Zonen durch blaue Leuchtmarken visualisiert. Bodensensoren überprüfen zudem, ob Flächen frei oder besetzt sind, und gleichen die tatsächliche Auslastung mit den Reservierungen ab. Die Plätze können für Zeitfenster werktags zwischen 8 und 19 Uhr gebucht werden, in anderen Zeiten stehen die Flächen allen Verkehrsteilnehmern zum Parken zur Verfügung.
Variable Nutzung
„Jetzt läuft die zweite Phase an, in der bis zu 25 Zonen in den Bezirken Mitte, Altona und Eimsbüttel ausgewiesen werden sollen“, berichtet Dr. Nadja Hammami, Leiterin des Referats Logistik in der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI). Hier sollen die Erfahrungen aus der ersten Phase einfließen. Die Software soll außerdem über Schnittstellen zum Urban Data Hub verbinden und in die Routenplanungssysteme der KEP-Dienste integrierbar sein. „Es sind bereits zehn Unternehmen eingebunden, und wir freuen uns über weitere Interessenten“, sagt Hammami.
Die ersten vier Modelladezonen
Derzeit sind vier smarte Lieferzonen im Zentrum von Hamburg in das Projekt „SmaLa“ eingebunden:
- ABC-Straße 10
- Alter Steinweg 11
- Lange Reihe 2
- Herrmannstraße/vor Alstertor 21
Das Netz wird jetzt Schritt für Schritt ausgeweitet.

SmaLa-App
Die „SmaLa“-App steht kostenfrei zur Verfügung – nach einer Registrierung können Lieferdienste die Lieferzonen reservieren.
Die App gibt es für iOs und Android.
Projekt „SmaLa“
Budget: 2 Mio. Euro, 50 % Förderung (BMDV – „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“)
Laufzeit: Januar 2020 bis Ende 2023
Erklärvideo: https://www.hamburg.de/bwi/smarte-ladezonen/
