Die Zukunft im Testlauf
In Hamburg entstehen schon heute die Technologien von morgen. Dafür vernetzt die LIHH Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups in Innovationsprojekten.
Auf der Straße, auf dem Wasser oder in der Luft: Zukunftsweisende Ideen helfen, Emissionen zu senken, den Verkehrsfluss zu verbessern und Transporte zu beschleunigen. Das Netzwerk der Logistik- Initiative Hamburg bringt mit verschiedenen Partnern wichtige Innovationen voran.
E-BOOST
EIN BOOST FÜR SAUBERE ANTRIEBE
Mit dem europäischen Projekt „E-BOOST“ (ElectromoBility for the recOvery and internatiOnalisation of Small enTerprises) sollen Wasserstoff- und E-Antriebe einen Schub erfahren. Die Projektpartner wollen die Fahrzeug- und Zulieferindustrie in diesem Segment unterstützen, ihre Lieferketten resilienter zu gestalten, und Wege in neue Wirtschaftsräume ebnen, in denen entsprechende Komponenten produziert werden – davon profitieren am Ende auch die Logistikunternehmen. Dafür gilt es, internationale Partner zu identifizieren und Verbindungen in neue Beschaffungsmärkte zu knüpfen. „Um den Bedarf in den jeweiligen Ländern zu erfassen, tauschen sich die Verkehrs- und Mobilitätscluster im ersten Schritt auf internationaler Ebene aus“, berichtet LIHH-Projektmanager Kai Ruske. Einen Mehrwert für die Logistikbetriebe gibt es aber sofort: Über Gutscheine können sie kostenlos an Fachveranstaltungen teilnehmen oder Beratungsleistungen nutzen.
Konsortium: 6 Partner – aus Spanien, Frankreich, Polen, Italien, den Niederlanden und Deutschland
Laufzeit: Dezember 2022 bis Mai 2025
Projektbudget: 1,4 Millionen Euro(EU-Programm „COSME“)
Kontakt: Kai Ruske


MEDIFLY
BLITZLIEFERUNG PER DROHNE
Eilige medizinische Güter mit Drohnen schnellstens zum Ziel bringen: Das ist die Idee hinter dem Projekt „Medifly“, das gerade um ein halbes Jahr verlängert wurde. Die geplante Testphase mit dem unbemannten Luftfahrzeug startet, sobald die nötige Flugberechtigung erteilt ist. Im Mai 2022 vertiefte die LIHH gemeinsam mit dem Cluster Hamburg Aviation die Thematik auf der Konferenz do:innovation, die die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen in der Logistik betrachtete. Der Schwerpunkt lag dabei auf Medifly.
Konsortium: 5 Hamburger Partner aus Wirtschaft und Forschung, BWI und LIHH
Laufzeit: September 2020 bis Mai 2023
Projektbudget: knapp 1 Million Euro, 71 % Förderung
Weitere Informationen unter: https://medifly.hamburg
Kontakt: Kai Ruske
Medifly setzt eine Drohne ein, die wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen
und große Entfernungen wie ein Starrflügler zurücklegen kann.


AVATAR
DAS AUTONOME SCHIFF FÜR DIE LETZTE MEILE
Wie können automatisierte und emissionsfreie Transporte auf städtischen Wasserwegen die Straßen entlasten? Um Antworten zu finden, erproben und evaluieren die LIHH und neun weitere Partner in dem europäischen Projekt „AVATAR“ (Sustainable urban freight transport with autonomous zeroemission vessels) Konzepte für Binnenschiffe, die die letzte Meile bedienen. Derzeit wird das inzwischen fertiggestellte „AVATAR“-Schiff praxisnah getestet.
Ein Meilenstein: Im Mai 2022 fand die „AVATAR“-Konferenz „focus:on – Last mile on the water“ in Hamburg statt. Um über die Fortschritte zu informieren und Potenziale weiter auszuleuchten, hatten die LIHH und die Projektpartner Fachleute und Aktive aus der Logistik- und Hafenwirtschaft, der Industrie, aus Forschungs- und Beratungseinrichtungen sowie aus verschiedenen Behörden eingeladen. Zudem stellte die LIHH mit belgischen Partnern geplante Anwendungsfälle für das „AVATAR“-Schiff vor, darunter das EU-Folgeprojekt „DECARBOMILE“ . „Die technische Innovation ist umgesetzt, dem praktischen Einsatz eines teilautonomen Schiffs stehen allerdings noch regulatorische Hürden entgegen“, berichtet LIHH-Projektmanager Thomas Brauner.
Konsortium: 10 Partner aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Schweden
Laufzeit: Mai 2020 bis Juni 2023
Projektbudget: 2,83 Millionen Euro, 50 % Förderung
Kontakt: Thomas Brauner
Das Video zu Testfahrt sehen Sie hier.
Im Juli 2022 fand in Gent im Rahmen des „AVATAR“-Projekts eine
Testfahrt mit dem vollelektrischen „Green Wave“-Schiff statt.


ePIcenter
INTELLIGENTE LIEFERKETTEN
Resiliente und nachhaltige Lieferketten soll das Projekt „ePIcenter“ (Enhanced Physical Internet-Compatible Earthfriendly freight transportation answer) befördern. Die beteiligten Partner erarbeiten und testen Pilotanwendungen, etwa für neue Transporttechnologien oder KI-gestützte Algorithmen. Die LIHH ist insbesondere an der Erstellung der Studien beteiligt. Projektstudien und wissenschaftliche Veröffentlichungen sind auf der Projektwebsite kostenfrei zum Download verfügbar: https://epicenterproject.eu
Konsortium: 36 Partner aus 18 Ländern
Laufzeit: Juni 2020 bis November 2023
Projektbudget: 6,85 Millionen Euro, 100 % Förderung
Kontakt: Thomas Brauner


AUTOBarge
FORSCHUNG IN EUROPA VERNETZEN
Ein europäisches Forschungsnetzwerk soll die autonome Binnenschifffahrt schneller voranbringen – darauf zielt das Projekt „AUTOBarge“ ab. Inzwischen wurden 15 Stellen geschaffen für Doktorandinnen und Doktoranden, die das Thema interdisziplinär und europäisch vernetzt im Rahmen ihrer Dissertation vertiefen und ihre Arbeit bereits aufgenommen haben. Über das Logistik-Professorium konnte auch das Maritime Economics Research Center der Universität Hamburg am Projekt beteiligt werden. Bei der LIHH werden zudem eine Doktorandin und ein Doktorand hospitieren, die jeweils ein digitales Modell für die Wirtschaftlichkeit der autonomen Binnenschifffahrt sowie für den Transport entwickeln.
Konsortium: 20 Partner aus 6 Ländern
Laufzeit: Oktober 2021 bis September 2025
Projektbudget: 1,6 Millionen Euro, 100 % Förderung
Kontakt: Thomas Brauner
