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Wie digitale Ökosysteme Logistik innovativer, effizienter und nachhaltiger machen

Im Digitalzeitalter verändern neue Technologien nicht nur einzelne Produktionsbereiche, sondern oftmals gleich die gesamte Wertschöpfungskette. Gleichzeitig hat die COVID-19-Pandemie ganze Wirtschaftszweige unter enormen Druck gesetzt und in vielen Branchen eine beschleunigte Digitalisierung ausgelöst. Kaum ein Bereich ist von diesen Entwicklungen so unmittelbar betroffen wie die Logistikbranche, die Zulieferer, Hersteller, Partner und Verkäufer verschiedenster Sektoren miteinander verbindet und dabei auch in Krisensituationen reibungslose Abläufe und ein effizientes Logistikmanagement sicherstellen muss. 

Die aktuelle Situation unterstreicht die Systemrelevanz der Logistikbranche, zeigt aber auch auf, dass sich Logistikdienstleister beim Austausch mit Partnern und Kunden auf eine leistungsstarke und krisensichere Infrastruktur verlassen müssen. Das gilt nicht nur für Straßen, Schienennetze und Seewege, sondern im zunehmenden Maße auch für die digitale Infrastruktur, über die Lieferketten elektronisch miteinander verbunden werden und über die Daten und Informationen fließen.

Die Anforderung an eine solche digitale Infrastruktur ist hoch: So muss sie flexibel, einfach und verzögerungsfrei erreichbar sein, gleichzeitig aber auch den sicheren und schnellen Austausch kritischer Daten zwischen Unternehmen ermöglichen. Traditionelle IT-Infrastrukturen – vor allem von mittelständischen Unternehmen – werden diesen Anforderungen häufig nicht gerecht, was zu Beeinträchtigungen im Supply Chain Management führen kann. Daher setzen immer mehr Unternehmen auf eine direkte Vernetzung mit Partnern und Kunden in externen Rechenzentren. Diese private Vernetzung, auch Interconnection genannt, bietet der Logistikbranche enorme Vorteile beim sicheren und schnellen Informationsaustausch. Eine digitalisierte und vernetzte Logistikbranche hat zudem das Potenzial, sowohl im Sinne der Nachhaltigkeit als auch im Sinne der Effizienz immer neue Standards zu setzen.

Hamburg – Logistik-Hub im hohen Norden

Hamburg ist als ein bedeutender Logistikstandort und als Digitalstadt ein exzellentes Beispiel für die Digitalisierung der Logistik. So setzt der Hamburger Hafen im Zuge der „Smart Port“-Initiative bereits heute innovative IoT- und Smart-Logistics-Konzepte in die Praxis um, bei denen verschiedenste Akteure und Infrastrukturen wie Schienen, Schiffe und LKW miteinander kommunizieren.

Generell belegt die Stadt bei der Digitalisierung einen Spitzenplatz in Deutschland. Dies belegt Bitkoms Smart City Index, in dem Hamburg 2020 den ersten Platz verteidigen konnte. Daher leuchtet es ein, dass der Interconnection-Bedarf in Hamburg dementsprechend groß ist. Als Warendrehkreuz mit Verbindungen in die ganze Welt ist eine intelligente Vernetzung mittlerweile eine Grundvoraussetzung – das gilt insbesondere auch für Logistikdienstleister. Um mit neuesten Entwicklungen mithalten zu können und die zugrundeliegende IT-Infrastruktur flexibel anpassen zu können, profitieren Unternehmen in gesteigertem Maße von sogenannten digitalen Ökosystemen.

Digitale Ökosysteme als flexible Lösungen

Anbieter neutraler Rechenzentren bieten Logistikunternehmen maximale Flexibilität für ihre IT-Strategien. Die „On-Demand-Natur“ des Sektors erfordert es, dass Logistikunternehmen mittlerweile zu den am stärksten vernetzten Unternehmen der Welt zählen. Das beinhaltet oftmals Echtzeit-Konnektivität zu Ökosystemen wie Herstellern, Einzelhändlern, Online-Shops und Kunden.

Der Vorteil digitaler Ökosysteme in Rechenzentren ist in diesem Zusammenhang enorm. Einerseits stehen dort eine Fülle von Cloud- und Netzwerk-Service-Anbietern für sichere Verbindungen bereit. Andererseits sind dort auch tausende potenzielle Kunden und Partner aus aller Welt vernetzt und liefern somit zahlreiche neue Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten. In Ökosystemen vernetzte Lieferketten werden immer mehr zu einem digitalen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, indem sie Kosten senken, die Effizienz steigern und größere Visibilität ermöglichen und so letztlich auch ein optimales Kundenerlebnis sicherstellen.

Die technischen Möglichkeiten einer solchen Plattform sind umfangreich. Von besonderer Relevanz für Logistikdienstleister ist die Möglichkeit, sich mit Endkunden, Supply-Chain-Partnern und anderen Dienstleistern aus verschiedenen Branchen direkt zu vernetzen. Interconnection bietet dabei eine schnelle, direkte und sichere Verbindung der Akteure, vorbei am öffentlichen Internet. Logistiker können auf diesem Wege komplexe Digitalprojekte wie IoT-Applikationen, Routenoptimierung, Supply Chain Management/Just in Time Delivery, SLA Governance, Zahlungsströme oder Predictive Maintenance umsetzen, die ohne die direkte Vernetzung mit IT-Partnern nicht möglich wären.

Der führende Kontraktlogistiker FIEGE bestätigt den Mehrwert digitaler Ökosysteme und hat bereits letztes Jahr seine komplette IT-Infrastruktur in ein externes Rechenzentrum verlegt. So sagt Gerrit Prueter, Head of IT Operations der FIEGE Gruppe: „Mit dieser leistungsstarken Plattform können wir die Anforderungen unserer Organisation und unserer Kunden noch flexibler bedienen. Die bessere Vernetzung der internationalen Einheiten und die große Skalierbarkeit im Hinblick auf den Einsatz innovativer Technologien sind für uns die größten Vorteile der neuen IT-Infrastruktur. Zudem steht uns ein breit gefächertes Ökosystem von Partnern und Kunden zur Verfügung, von dem unser Unternehmen nachhaltig profitiert. Mit der neuen Struktur können wir agil auf die sich stetig wandelnden Anforderungen in der Logistik reagieren. Die in Deutschland ansässigen Rechenzentren erfüllen zudem höchste Anforderungen im Bereich der Informationssicherheit.“

Wachsende Rolle der Nachhaltigkeit

Neben der verbesserten Flexibilität und gesteigerten Effizienz, kann die Vernetzung in einem externen Rechenzentrum sich auch positiv auf die Nachhaltigkeit der Lieferkette auswirken: So setzen große Anbieter zunehmend auf klimafreundliche Technologien und Energiequellen. Equinix betreibt beispielsweise alle seine deutschen Rechenzentren mit 100 Prozent Grünstrom und ist zudem Mitgründer des europäischen Climate Neutral Datacentre Pact, in dem sich alle Unterzeichner verpflichten, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Das Zusammenfinden vieler Akteure in den digitalen Ökosystemen steigert zudem auch die Effizienz. Dies kann man an einem einfachen Beispiel illustrieren: Nutzt jeder das eigene Auto, anstatt von öffentlichen Verkehrsmitteln Gebrauch zu machen, werden entsprechend mehr Ressourcen verbraucht. In diesem Fall fungiert eine neutrale Plattform also als „Massentransportmittel oder zentraler Kommunikationsknoten mit Datenaustausch“ der Digitalisierung und bündelt IT-Strukturen an einem neutralen Ort.

Drittens bringt die zunehmende Digitalisierung der Supply Chain große Nachhaltigkeitsvorteile mit sich: So sorgen Anwendungen wie Predictive Analytics und digitale Kollaborationsplattformen für mehr Transparenz in der Lieferkette. Dadurch können Unternehmen das Management ihrer Lieferkette und Lieferwege optimieren und letztlich unnötige Ressourcen einsparen und ihren CO2-Ausstoß senken.

Schlüssel für eine digitale Zukunft

Digitale Ökosysteme in neutralen Interconnection-Plattformen sind folglich eine immer wichtigere Basis der IT-Infrastruktur für die Logistik. Die Branche profitiert nicht nur von einem breiten Netzwerk und gesteigerten Kooperationsmöglichkeiten, sondern kann diese Plattform ebenfalls zur Verbesserung der Nachhaltigkeit einsetzen. Die aktuellen Entwicklungen in Hamburg und andernorts zeigen, dass digitale Innovationen und Nachhaltigkeit im Logistiksektor auch in Zukunft Hand in Hand gehen werden.

 

Weiterführende Informationen:

Lernen Sie mehr über die Vorteile vernetzter Supply Chains in Equinix‘ Playbook für den Transportsektor sowie einer Blaupause, die aufzeigt, wie Logistikunternehmen eine vernetzte Infrastruktur aufbauen können.

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