29.09.2025

HHLA testet Wasserstoff-Van-Carrier am Container Terminal Tollerort

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) testet den ersten wasserstoffbetriebenen Van-Carrier im Hamburger Hafen. Das Gerät wird im Rahmen des Clean Port & Logistics (CPL) Innovationsclusters im operativen Betrieb am Container Terminal Tollerort (CTT) auf dem dazugehörigen Testfeld eingesetzt.

Das neue Van-Carrier-Modell von Konecranes wird emissionsfrei durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben. Erste Praxistests zeigen: Das System reagiert schnell und die Umschlagvorgänge erfolgen mit der gleichen Leistung wie bei der Hybridversion. Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist das modulare Antriebssystem, das sich mit wenigen Anpassungen flexibel auf verschiedene Antriebsarten – Hybrid, Elektro oder Wasserstoff – umrüsten lässt. Betankt wird der Van-Carrier an der Wasserstofftankstelle am CTT. Der Ablauf ähnelt den gängigen Prozessen und ermöglicht so Synergien im Betrieb. Ergänzend werden Schulungen entwickelt, um Wissen gezielt weiterzugeben und den Kompetenzaufbau langfristig zu sichern.
 
Dr. Volker Windeck, Leiter Wasserstoffprojekte bei der HHLA: „Mit diesem Pilotprojekt zeigen wir, dass Wasserstoffantriebe auch im Schwerlastbereich eine echte Alternative darstellen. Die Technik erreicht das Leistungsniveau konventioneller Antriebe und arbeitet dabei vollständig emissionsfrei. Indem wir unsere Erfahrungen im Clean Port & Logistics Cluster systematisch erfassen und weitergeben, schaffen wir die Grundlage für klimafreundliche Transportlösungen, von denen nicht nur wir, sondern die gesamte Branche profitiert.“ 

Hubert Foltys, Leiter des Geschäftsbereichs Van-Carrier bei Konecranes: „Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit mit der HHLA bei der Erprobung des wasserstoffbetriebenen Konecranes Noell Van-Carrier. Wasserstoff ist eine äußerst vielversprechende Energiequelle, die der Welt enorme Vorteile bringen kann – allen voran CO2-Freiheit. Seit vielen Jahren arbeiten wir eng mit der HHLA zusammen, einem der weltweit kompetentesten Betreiber von Van-Carriern. Mit der Erprobung dieses Geräts sammeln wir gemeinsam wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse. Eine Zukunft mit Wasserstoff rückt damit immer näher.“

Im Clean Port & Logistics Cluster entwickelt die HHLA gemeinsam mit über 40 Partnerunternehmen aus der ganzen Welt Lösungen, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen und die für den Einsatz notwendigen Maßnahmen vorzubereiten. Die in den Arbeitsgruppen entwickelten Konzepte für Betrieb, Sicherheit, Wartung, Betankung und Versorgung werden dazu nun im praktischen Betrieb auf dem Testfeld am CTT erprobt und optimiert. Die Zusammenarbeit bei CPL unterstützt die Unternehmen dabei, ihre Prozesse zu dekarbonisieren und sinnvolle, klimafreundliche Investitionen zu tätigen, indem sie erforderliche Informationen und praktische Erfahrungen sammeln. 

Das Cluster und die Tankstelle werden im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) mit einer Summe von rund drei Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die HHLA verfolgt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie „Balanced Logistics“ das Ziel, bis 2040 konzernweit klimaneutral zu produzieren. Dafür setzt die HHLA bereits seit Jahren auf die Elektrifizierung ihrer Anlagen und Geräte in ganz Europa. Wasserstoff kann bei der weiteren Dekarbonisierung der Logistik einen wesentlichen Beitrag leisten.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Clean Port & Logistics.

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© HHLA/Vincent Wolff