Die Analysen des SELECT Projekts (Supporting Electrification of Logistics fleets by analysing demand for Energy and Charging needed for Transition) zeigen ein wachsendes Interesse an Elektrofahrzeugen im Logistiksektor und eine höhere Investitionsbereitschaft. Die Unternehmen sehen sich allerdings mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören die eingeschränkte Verfügbarkeit elektrisch angetriebener Schwerlastfahrzeuge, höhere Anschaffungskosten und infrastrukturelle Engpässe. Speziell eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur, sowohl auf eigenen Betriebshöfen als auch entlang der Strecke, wird als Schlüssel zum Erfolg der Transition gewertet. Doch auch die anderen Hürden müssen überwunden werden.
Deutschland ist nicht das einzige Land, welches den Antrieb seiner Logistikflotten elektrifizieren möchte, um die Klimaziele zu erreichen und dabei Herausforderungen ausgesetzt ist. Deutschland ist zudem nicht das einzige Land, das versucht Lösungen für die erhöhten Anschaffungskosten und die infrastrukturellen Schwierigkeiten zu finden. – Das SELECT-Projekt hat zu einer Vernetzung verschiedener Regionen im Nordseeraum geführt und den Austausch untereinander gefördert. Anhand eines Interviewbogens wurden betroffene Unternehmen in verschiedenen europäischen Regionen befragt und geschaut, was diese sich wünschen, bzw. was diese zur Umsetzung der Elektrifizierung ihrer LKW-Flotten brauchen und was es bereits für Möglichkeiten gibt.
Die Erfahrungen der anderen Regionen können deutschen Unternehmen, sowie der Politik neue Perspektiven eröffnen.
In Dänemark wurde 2025 beispielsweise eine CO2-differenzierte LKW-Maut eingeführt. Das führte zu einer positiven Veränderung der Gesamtbetriebskosten (TCO) von e-LKW und bereits jetzt ist ein Anstieg der Verkaufszahlen für elektrisch angetriebene LKW zu sehen.
Aus Schweden kommt der Wunsch nach Investitionsunterstützungen für den Kauf von e-LKWs und privater Ladeinfrastruktur, um die Risiken für Unternehmen zu verringern. Auch besteht der Wunsch nach langfristiger Unterstützung, um Elektrifizierungsprojekte umzusetzen. Gelobt wurde die zehnjährige Steuerbefreiung für Biogas, durch welche langfristige Regeln und bessere Planbarkeit entstünden.
Die Stadt Mechelen in Belgien kommt zu dem Ergebnis, dass Subventionen zur Kompensation von CAPEX und TCO notwendig sind. Außerdem müssen regulatorische Rahmenbedingungen wie z. B. zu Gewicht und Ladung festgelegt werden.
Die Ergebnisse des SELECT-Projekts legen nahe, dass öffentliche Akteure eine zentrale Rolle bei der Elektrifizierung von Schwerlastfahrzeugen spielen und in Kooperation mit der Wirtschaft akzeptable Lösungen finden müssen.
Durch den europäischen Austausch erhalten wir als LIHHwertvolle Einblicke in die Vorgehensweisen anderer Regionen beim Thema e-Mobilität von LKW und können unsere Mitglieder dadurch unterstützen.
Mehr zum Projekt SELECT erfahren Sie hier im Projektsteckbrief.
