Das war die Kernfrage einer Bachelorarbeit im Rahmen unseres EU-Projekts MoLo Hubs, die von unserem Werkstudenten Joris Dreeßen in Kooperation mit der HAW Hamburg erarbeitet wurde.

Ziel war es herauszufinden, ob und wie politische, wirtschaftliche, soziale, technologische, ökologische und rechtliche/regulatorische Gegebenheiten und Unterschiede in den Pilotregionen des MoLo Hubs Projekts die Bereitschaft und die Chancen zur erfolgreichen Implementierung innovativer Logistikdienstleistungen an Shared Mobility Hubs (SMHs) beeinflussen.

Die Bachelorarbeit wurde im Rahmen des Projekts kürzlich veröffentlicht und steht auf der Projekt-Website zum Download bereit >>.

Zentrale Ergebnisse:

  • Politische Unterstützung durch klare Standards und Förderprogramme ist wichtig, um eine einheitliche Umsetzung in allen Pilotregionen zu gewährleisten.
  • Wirtschaftliche oder finanzielle Anreize sind entscheidend, um die langfristige wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu erhalten. Die Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen ist wichtig.
  • Die gesellschaftliche Akzeptanz ist ein entscheidender Faktor. Öffentliche Sensibilisierungskampagnen, partizipative Planung und eine stärkere Einbindung der Bürger sind notwendig, um Skepsis abzubauen und eine breite Akzeptanz zu fördern.
  • Technologische Lösungen müssen benutzerfreundlich und kompatibel sein, um eine intuitive Nutzung zu gewährleisten und die Benutzer nicht mit Komplexität zu überfordern.
  • Umweltaspekte sollten vorrangig berücksichtigt werden, da SMHs erheblich zur Verringerung von Emissionen beitragen können. Die Ausweitung der Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Solarpaneele auf Drehkreuzen) und fossilfreier Transportlösungen (z. B. wasserbasierter Transport in Hamburg und Amsterdam) ist von entscheidender Bedeutung.
  • Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten über Pilotprojekte hinausgehen und klare langfristige Regelungen sowie eine bessere Integration in bestehende Infrastrukturen vorsehen, um Konflikte zu vermeiden.

Mit Hilfe einer PESTEL-Analyse wurde die eigentliche Bewertung der innovativen Logistikdienstleistungen in Shared Mobility Hubs vorgenommen. Die-Analyse basierte auf einer Selbsteinschätzung aller fünf MoLo-Hubs-Pilotstädte mit den folgenden Bewertungsergebnissen (1 bis 5 Punkte, wobei 5 die beste Bewertung ist):

 

Aalborg schneidet insgesamt am besten ab. Besonders in den Bereichen Wirtschaft (4,0), Technologie (4,7) und bei den rechtlichen Rahmenbedingungen (4,5) erreicht die Stadt, die höchsten Bewertungen. Sie bietet die attraktivsten Bedingungen für Logistikdienstleister und Betreiber, zeigt eine hohe Akzeptanz für Shared Mobility Hubs und ist von technologischer Infrastruktur überzeugt.

Amsterdam zeichnet sich durch hervorragende rechtliche Bedingungen (4,5) und eine gute Umweltbewertung (3,5) aus. Bei den wirtschaftlichen (3,0) und sozialen Faktoren (2,7) ist es jedoch schwierig

Borås schneidet in den Kategorien Wirtschaft (4,0) und Umwelt (3,8) gut ab, hat aber die geringste soziale Akzeptanz (2,7) und technologische Entwicklung (3,3).

Hamburg hat mir einer durchschnittlichen soliden Bewertung im politischen und, wirtschaftlichen und ökologischen Bereich (3,3) eine gute Bewertung, die in den meisten Bereichen aber noch Potential zur Verbesserung zulässt

Mechelen punktet besonders im ökologischen (4,3) und wirtschaftlichen Bereich (4,0) mit einer sehr guten Bewertung, sieht seine Schwächen allerdings eher im technologischen und sozialen Bereich (3,0).

 

Bei der Bewertung des Gesamtbildes der Faktoren der jeweiligen Stadt, sind die vorangegangenen individuellen Antworten, die bereits aufgegriffen wurden, ebenfalls zu berücksichtigen. Allerdings spiegeln diese Antworten die Gesamtbeantwortung durch die Experten gut wider, wobei die Bewertungen durch die Experten natürlich subjektiv einzustufen sind. Positiv zu erwähnen ist ebenfalls, dass es im Durchschnitt keinen Faktor gibt, der grundsätzlich starken negativen Einfluss aufzeigt. Trotzdem gibt es bei einigen Städten und Faktoren Verbesserungsbedarf.

Die Rolle der LIHH im MoLo Hubs-Projekt:

Die Logistik-Initiative Hamburg übernimmt im Rahmen des Projekts eine zentrale Rolle: Als Netzwerkpartner und Projektleitung koordinieren wir maßgeblich das Projektmanagement, die Berichterstattung sowie die interne und externe Kommunikation. Darüber hinaus sind wir aktiv in sämtliche Arbeitspakete eingebunden, die sich mit Betreiberfragen, logistischen Prozessen, Lieferketten sowie der gezielten Einbindung und Vernetzung relevanter Stakeholder befassen.

Unter Federführung der Stadtreinigung Hamburg, und wissenschaftlich begleitet durch HiiCCE findet im Rahmen des Projekts auch in Hamburg ein Pilotversuch statt, bei dem im Bezirk Hamburg-Altona ein sog. EcoHHub erprobt wird.

Mehr zum MoLo Hubs Projekt finden Sie hier.

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