Am 17. September wurde die Handelskammer Hamburg zum Treffpunkt der Ladies Logistics Lounge: Bereits zum 43. Mal vernetzten sich hier weibliche Fach- und Führungskräfte der Logistikbranche.

Knapp 60 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Bereichen der Logistik nutzten die Gelegenheit, sich bei der Ladies Logistics Lounge zu vernetzen und einen besonderen Blick auf eines der größten Infrastrukturprojekte Europas zu werfen: die Fehmarnbelt-Querung. Neben diesem exklusiven Einblick bot die Veranstaltung auch eine Plattform, um zentrale Themen wie Diversität und moderne Führung zu diskutieren. Gleich zu Beginn stellten Anja Zarse und Christine Hohmann von der Handelskammer Hamburg den „Helga-Stödter-Stiftung Preis für Mixed Leadership“ vor, der Unternehmen auszeichnet, die Vielfalt und gemischte Führungskulturen erfolgreich fördern.

„Der Helga-Stödter-Preis ist eine gemeinsame Initiative der Handelskammer Hamburg und der Helga Stödter-Stiftung, mit der wir herausragendes Engagement im Bereich Mixed Leadership sichtbar machen wollen. Unternehmen, die den Faktor Diversität ausreichend berücksichtigen, sind nachweislich wirtschaftlich erfolgreicher und resilienter. Eine Möglichkeit, Diversität in Unternehmen zu erhöhen, ist die bewusste Entscheidung auf Vielfalt und gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern zu setzen.“ (Quelle: HK Hamburg)

Die Verleihung findet am 13. Oktober 2025 um 18 Uhr im Forum der Handelskammer Hamburg statt. Weitere Informationen >>.

Der Fehmarnbelt-Tunnel - Nordeuropas größtes Infrastrukturprojekt und längster Absenktunnel der Welt

Stellvertretend für Marie Feldmann, Leiterin des Infocenters Femern A/S präsentierte Robert Schmidt, Referent für Stakeholder & Kommunikation, den Teilnehmerinnen das Großprojekt Fehmarnbelt-Tunnel. Mit eindrucksvollen Einblicken zeigte er, wie die feste Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark die Transportwege verkürzen, Lieferketten beschleunigen und neue Chancen für den internationalen Austausch eröffnen wird. Der Tunnel steht damit nicht nur für ein technisches Bauwerk, sondern für ein neues Kapitel der Vernetzung in der europäischen Logistik.

Besonders beeindruckend: Die Tunnel-Elementefabrik gilt als die größte Betonproduktionsanlage der Welt. Bis 2029 soll die Querung fertiggestellt sein, kofinanziert von der EU über die „Connecting Europe“-Fazilität.

Die Vorteile:

  • Schnellere Verbindungen: Hamburg – Kopenhagen künftig in nur 2,5 Stunden mit dem Zug | Puttgarden - Rødbyhavn nur noch 7 Minuten mit dem Zug und 10 Minuten mit dem Auto
  • Zuverlässigkeit: unabhängig von Wind und Wetter, rund um die Uhr
  • Nachhaltigkeit: Bahnfahrten werden zur attraktiven Alternative gegenüber Kurzstreckenflügen
  • Wirtschaftlicher Schub: neue Chancen für Handel, Arbeitsplätze und Kooperationen in der Region

So wird das Reisen zwischen Deutschland, Dänemark und Skandinavien nicht nur schneller und komfortabler, sondern auch klimafreundlicher.

Mit der Fehmarnbelt-Querung entsteht eine neue europäische Wachstumsachse, die Kooperationen erleichtert, wirtschaftliches Potenzial freisetzt und nachhaltige Entwicklung fördert. Gerade für Hamburg und Norddeutschland eröffnen sich enorme Chancen in Transport, Logistik und Handel.

Femern A/S, Tochter der staatlichen dänischen Sund & Bælt Holding, plant, baut und betreibt den Fehmarnbelt-Tunnel. Die Schienen- und Straßenanbindungen auf deutscher und dänischer Seite werden von anderen Trägern umgesetzt. Für die Strecke Lübeck – Puttgarden ist die DB InfraGO verantwortlich.

Weitere Informationen zum Fehmarnbelt-Tunnel finden Sie hier >>.

Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung

Im zweiten Vortrag stellte Jutta Heine-Seeler, Technische Projektleiterin bei der DB InfraGO AG, den aktuellen Stand des Projekts „Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung“ vor.

Die Idee einer festen Querung über den Fehmarnbelt besteht seit dem 19. Jahrhundert und wird nun Realität: Mit einem kombinierten Absenktunnel für Straße und Schiene entsteht eine dauerhafte Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark. Grundlage ist ein Staatsvertrag von 2008, in dem Dänemark den Bau des Tunnels und der dänischen Anbindungen übernimmt, während Deutschland für die Infrastruktur auf seiner Seite verantwortlich ist.

Dazu baut die Deutsche Bahn die 88 Kilometer lange Strecke von Lübeck bis Puttgarden zweigleisig aus und elektrifiziert sie – 55 Kilometer als Neubau, 33 Kilometer als Ausbau. Der Verkehr zwischen Fehmarn und dem Festland wird künftig durch einen 1,7 Kilometer langen Absenktunnel geführt, der zwei Bahngleise und vier Fahrspuren umfasst. Die Fehmarnsundbrücke bleibt für Fuß-, Rad- und langsamen Verkehr nutzbar. Ergänzend entstehen rund 47 Kilometer Lärmschutzwände, über 80 neue Brücken sowie sieben neue Verkehrsstationen entlang der Strecke.

Weitere Informationen >>.

Frauen diskutieren Zukunftsperspektiven

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmerinnen, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten und logistischen Vorteile sich aus dem Großprojekt ergeben – und wie Unternehmen, Politik und Gesellschaft diese Potenziale nutzen können.

Die Ladies Logistics Lounge zeigt, wie wichtig weibliche Expertise und Netzwerke für die Zukunft der Branche sind. Frauen gestalten aktiv die Entwicklung nachhaltiger Mobilität und bringen frische Perspektiven in strategische Großprojekte wie die Fehmarnbelt-Querung ein.

Das Event machte deutlich: Die Logistik braucht Frauen – und Frauen brauchen Netzwerke wie die Ladies Logistics Lounge.

Die nächste Ladies Logistics Lounge findet am 20. November bei Röhlig Logistics statt.

Alle Infos zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier >>. 

 

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