Können Lieferungen innerhalb der Stadt leise, emissionsfrei und zügig erfolgen – ohne Staus, Hektik oder Belastung für Anwohner und Fahrer?

Dieser Frage gehen wir im Rahmen unseres EU-Projekts InnoWaTr nach. Im September sind nun unsere Pilotfahrten auf der Alter gestartet. Gemeinsam mit unserem Projektpartner  TOP Mehrwert-Logistik GmbH & Co. KG und unterstützt vom Getränkegroßhändler H. Beckröge Getränkefachgroßhandels GmbH  sowie der Schiffswerft von Cölln GmbH & Co. haben wir erstmals über das Wasser und emissionsfrei Getränke ausgeliefert.

Dabei kam das vollständig elektrische, besonders leise und ökologisch nachhaltige Arbeitsschiff „Cöllni“ der Schiffswerft von Cölln GmbH & Co. zum Einsatz. Beliefert wurde ein Restaurant mit direkter Wasserlage im Bereich der Alsterkanäle. Nach diesem erfolgreichen Ersttest folgen in den kommenden Wochen weitere Lieferungen über das Wasser, dann auch mit erweiterten Routen und mehreren Kunden wie Restaurants, Bars und Ruderclubs, von denen es an der Alter und ihren Kanälen zahlreiche gibt.

Was steckt hinter dem Projekt InnoWaTr?
Projekt InnoWaTr ist ein Projekt im Rahmen des Interreg Nordsee-Programms und verfolgt das Ziel, die Nachhaltigkeit und Resilienz der Binnenschifffahrt zu stärken und zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Transportmodalitäten zu verbessern, auch in neuen Geschäftsfeldern wie dem städtischen Lieferverkehr.

Wie setzen wir unsere Ziele in der Praxis um?
Durch den Einsatz vollständig elektrischer Boote und Hamburgs zahlreicher Kanäle und Wasserwege werden die Projektziele direkt umgesetzt. E-Boote durchqueren die Stadt kompakt, leise und emissionsfrei – unabhängig vom Straßenverkehr und ohne die Umwelt zu belasten. Erste Indikatoren zeigen Vorteile nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Lieferzeiten, Verkehrsbelastung und die Lebensqualität der Stadtbewohner.

Wie verlief unser Pilotversuch genau?
Das kürzlich renovierte, vollelektrische Boot „Cöllni wurde an einem Mittwochmorgen bei der A.T.G Alsterwerft mit einer Großhandelslieferung von Getränken beladen und fuhr anschließend über den Osterbekkanal und den Langen Zug zu einem Kunden des Getränkegroßhändlers Beckröge. Mehrere Paletten Getränke konnten problemlos an Bord genommen werden. Die Auslieferung vor Ort verlief schnell, unkompliziert und in entspannter Atmosphäre, da der Wasserweg eine direkte Anlieferung in den Lagerbereich ermöglichte.

Warum sind Wasserwege eine echte Alternative zu herkömmlichen Liefermethoden?
Die Vorteile gegenüber traditionellen Modalitäten wurden durch den Pilotlauf bestätigt. Straßengebundene Lieferungen verstärken oftmals den Verkehr in Hamburg. Lieferfahrzeuge blockieren Straßen, Fuß- und Radwege und müssen häufig in Bereichen halten, die weder vorgesehen noch optimal für diese Prozesse sind. Zudem bringen traditionelle Liefermethoden für die Fahrer selbst erhebliche Herausforderungen mit sich, gerade bei Restaurants und Bars entlang der Alster, etwa das Tragen schwerer Lasten über enge Treppen, Stege, lange Laufwege oder Gefahren durch den Kontakt mit Radfahrern und Fußgängern. Wasserbasierte Lieferungen umgehen diese Probleme – schneller, leiser und umweltfreundlicher.

Ein kleiner Ausblick
Unser Pilotlauf zeigt: Lieferungen über Wasserwege sind keine Zukunftsmusik, sondern bereits heute machbar – effizient, nachhaltig und alltagsnah. Die gewonnenen Erkenntnisse aus InnoWaTr bilden die Basis, um Hamburgs Logistik noch smarter zu gestalten und den Weg für weitere umweltfreundliche Lieferlösungen zu ebnen.

In den kommenden Wochen werden wir mit erweiterten Testfahrten zu Kunden entlang der Alster und der Alsterkanäle weitere Daten und Erfahrungen sammeln, wie durch emissionsfreie Schiffsbelieferungen im städtischen Lieferverkehr ein Beitrag zur Verkehrswende und zur Nachhaltigkeit geleistet werden kann. Wir danken hierfür ganz besonders den Firmen H. Beckröge Getränkefachgroßhandels GmbH und der Schiffswerft von Cölln GmbH & Co. für die tatkräftige Unterstützung und Kooperation!

Mehr Informationen zum Projekt InnoWaTr finden Sie hier.

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