Das Team von Swiss Climate gab beim Logistics Morning Coffee am 22.09.2023 einen Überblick zu aktuellen regulatorischen Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Die Berater empfehlen eine stufenweise Bearbeitung der Themen, um Aufwand und Kosten im Rahmen zu halten und das eigene Team sukzessive mit den Chancen und Risiken der grünen neuen Welt vertraut zu machen.

Nachhaltigkeitsmanagement für die Mittelständler

Das Thema Nachhaltigkeit wird für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend zur Pflicht. Europäische Gesetze wie die zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) im Rahmen des Green New Deal ersetzen freiwillige Initiativen und damit steigt der Grad an Formalisierung. Wo vor wenigen Jahren noch intrinsisch motivierte Vorreiter eigene Ideen entwickelten, stellen heute Normen und Gesetze klare Anforderungen an die Geschäftsleitung, die entsprechende Prozesse etablieren muss. Auch die Kapitalmärkte und Banken sind durch die EU-Taxonomie dazu verpflichtet, ihre Investitionen nach grün und braun zu sortieren, was in der langfristigen Kapitalplanung zu berücksichtigen ist.

Die Pflicht…

Kleinere Unternehmen, die nicht direkt betroffen sind, werden über die Anforderung der Großen, ihre Lieferketten abzubilden, mit in Berichterstattungsprozessen erfasst. Um sprechfähig zu sein, sollten sich Unternehmen in einem für sie angemessenen Umfang mit den Regularien befassen. Swiss Climate empfiehlt den kleineren Marktteilnehmern zunächst ein Energieaudit nach DIN EN 16247 durchführen zu lassen. Hier gibt es umfangreiche Förderungen. Die so gewonnenen Erkenntnisse und Daten stellen eine gute Grundlage für eine CO2-Bilanz nach dem Greenhouse Gas Protocoll (GHG) dar, da zumindest die Energiebilanzen für den sog. Scope 1 und 2 schon gut dokumentiert sind. Eine CO2-Bilanz, inklusive relevanter Scope 3 Emissionen, stellt wiederrum für sich ein Managementinstrument dar, um Reduktionsmaßnahmen zu planen und -Ziele zu definieren, um Kosten zu sparen. Hier findet eine Art fließender Übergang zu einer umfangreicheren Nachhaltigkeitsstrategie statt.

… und die Kür

Als Ausblick für die Unternehmensführung steht am Ende dieser Kaskade die Frage, wie man sich strategisch positioniert. Während mittlere Unternehmen den nächsten Schritt zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gehen müssen, haben kleinere Unternehmen die Wahl. Die zur CSRD gehörenden European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als auch die für kleinere Unternehmen besser handhabbaren Standards wie EcoVadis oder CDP verlangen eine CO2-Bilanz. In jedem Fall wird sie als Teil der externen Kommunikation wie auch als internes Managementinstrument zur Optimierung der eigenen CO2-Kosten weiter an Bedeutung gewinnen.

In Summe wirkt das Thema zu Beginn diffus und unübersichtlich. Mit einem strategischen Ansatz lassen sich jedoch bei überschaubaren Kosten schnell belastbare Ergebnisse erzielen, die im Umgang mit Auftragnehmer*innen, Kund*innen und der eigenen Belegschaft einen wertvollen Beitrag leisten.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an die Swiss Climate.

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