Seit Herbst 2020 ist die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) Teil von Medifly Hamburg 2.0. Zusammen mit GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik, der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation, FlyNex, Hamburg Aviation, Lufthansa Technik und dem ZAL – Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung soll bis 2022 ein drohnenbasierter Regelbetrieb für den Transport medizinischer Güter etabliert werden.

Welche Ziele hat sich Medifly nach dem Projektstart gesteckt?

Aktuell erarbeitet das Konsortium die Anforderungen an das Fluggerät und scoutet dafür Drohnenhersteller. Parallel dazu erfolgen Gespräche mit den Flugsicherheitsbehörden, die die gewünschten Routen freigeben müssen. Läuft alles nach Plan, können schon im Sommer 2021 die ersten Testflüge im gesamten Hamburger Stadtgebiet stattfinden.

 

Welche Rolle spielen dabei logistische Aspekte? 

Es ist denkbar, dass Logistikdienstleister mittelfristig ihr Angebotsportfolio um Drohnendienste erweitern. Im medizinischen Sektor gibt es einen großen Bedarf nach mehrmals täglichen und punktgenauen Zu- und Ablieferungen, um beispielsweise Operationen nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Anders ausgedrückt: Auf der do.innovation im Herbst 2021 suchen wir nach LIHH-Mitgliedern, die sich für Medifly interessieren und vorstellen könnten, ein neues Geschäftsfeld zu entwickeln. Dafür werden wir einen Austausch mit den ExpertInnen aus unserem Konsortium, den Herstellern sowie möglichen Kunden aus dem Medizinsektor herbeiführen.

 

Könnten denn ein Transportunternehmen heute schon einfach eine Drohne für den Transport nutzen?

Nein. Genau diese Lücke wollen wir mit Medifly schließen: Welche Schritte müsste die Realwirtschaft derzeit gehen, um einen Drohnendienst zu etablieren? Was lässt sich davon in Zukunft automatisieren? Und wo müssen Behörden und Gesetzgeber nachbessern, um wirtschaftliches Wachstum und Einsatz neuer Technologien zu ermöglichen.

 

Welche Besonderheiten sind in Hamburg zu beachten?

Durch die beiden Flughäfen befindet sich nahezu das gesamte Stadtgebiet in der Flug-Kontrollzone, zudem gibt es im Hafen große Industrieanlagen sowie Stromleitungen. Flynex hat dafür einen Algorithmus entwickelt, der die geplante Route mit allen Auflagen und Nutzungseinschränkungen visualisiert. Das erleichtert die Planungen ungemein.

 

Bei Fragen zum Projekt steht Ihnen unser Projektmanager Dr. Jan C. Rode gern zur Verfügung.

Medifly wird gefördert durch das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Ideen-und Förderaufrufs für unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen und läuft bis September 2022. Das Projektbudget beträgt knapp 1 Mio Euro, von denen das BMVI 71% übernimmt.

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